Freitag, 21. Mai 2010

Radikalisierte Klein(st)bürger als Wähler

Ganz sprunghafte und vorurteilsbeladene - also wahrhaftige - Fragmente zur Situation, wie sie ist - oder auch nicht - oder was
... oder: Wie die Finanzkrise genutzt wird, sich den Verstand fressen zu lassen. In der Gegend, in der ich wohne, wählen die radikalisierten Kleinstbürger die Partei, die sich Die Linke nennt. In dieser Partei versammeln sich die autoritätssüchtigen Menschen, die sich zu klug vorkommen, die Rechten zu wählen. Manchmal zeigt man sich sogar anarchistisch - oder um mir dieses Kunstwort zu gönnen: anarchoesque. Aber man strebt in den Staatsdienst. Und wenn man nicht in diesen gelassen wird, dann ist man ganz böse auf diesen Staat. Weniger böse ist und war man auf Staaten wie: DDR, Nord-Korea, UdSSR, Volksrepublik China, oh, Verzeihung liebe Gabi, beinahe hätte ich Albanien (das Leuchtfeuer des Sozialismus) vergessen. Denn diese Staaten waren oder sind ja die Opfer des internationalen Finanzkapitals. Hier verwische ich mit Absicht die damals (als es alle diese Staaten noch gab)  hart umkämpften Frontlinien zwischen damaligen Maoisten, Stalinisten, DKPisten, Stamokaps und ... die Liste aller Massenparteien würde Seiten füllen. Diese Frontlinien tauchen personalisiert ja heute manchmal noch in Koalitionsverhandlungen, innerparteilichen Flügelkämpfen und im Feuilleton auf. Hm, ist eigentlich der stellvertretende Chefredakteur einer großen westdeutschen Tageszeitung identisch mit der Person, die vor vielen Jahren ein Mitglied der Marxistischen Gruppe war? Die MGler waren ja damals schon sehr zielstrebig und karriereorientiert. Natürlich nicht im egoistischen Sinn. Selbstverständlich im Dienste der guten und besten Sache.

...auch und oder gerade als Beispiel realsatirischer Denkversuche!!!!!!!!!!

Ach, da fällt mir doch mein Post vom 13. April ein: Link: Meine Umwelt oder mein Milieu??

Interessant ist jedenfalls, dass die Kritik am Staat allgemein dann radikal minimiert wird, die Kritik am Sozialstaat aber hochgefahren wird, wenn man sich in der Situation wähnt, ein sog. Leistungsträger zu sein - was oder wer dies auch immer sein mag. Bei denen, die es noch nicht geschafft haben, die den Sprung von der ehemals linken Sekte in die Scheinelite also zu kurz angesetzt haben, ist es natürlich resp. selbstverständlich noch anderes herum. Muss ja so sein. Ach ja, wie geahnt werden kann, schreibe ich hier über Personen, die die 50 schon überschritten haben. Aber sie haben Nachfolger, die weitaus jünger sind. Muss ja so sein. Es muss ja weiter gehen.

Na ja, aus einer Elfenbeinturmperspektive sieht manches ein wenig verzerrt aus - oder auch ganz klar und licht.

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