Donnerstag, 29. April 2010

Skizze einer Farce über... – ja was eigentlich?


Seit ziemlich langer Zeit liegt ein handgeschriebener Zettel in meiner Wohnung herum, den ich immer mal wegwerfen möchte und es dann doch lasse. Ich lege ihn von hier nach da und zurück. Auf dem Zettel befinden sich fragmentarische Gedanken, die zu einem in der Arbeitswelt spielenden Bühnenstück ausgearbeitet werden könnten - aber wohl nie werden.
Plötzlich hatte ich eine Eingebung: Abtippen, nicht nachdenken, hochladen!
Es beginnt mit der Überschrift:  Eine Farce über... – ja was eigentlich? 
Wir sehen einen Raum mit Einrichtungsgegenständen, die einem Schulungs- oder Seminarraum entsprechen. In dem Raum befinden sich verschiedene Personen. Die Anzahl der Personen, ihre Geschlechtszugehörigkeit, ihre Funktionen und andere wichtige Attribute sind noch nicht hinreichend herausgearbeitet. Aufgrund ihres Aussehens und Auftretens lassen sich Vermutungen anstellen. Die Personen verteilen sich so im Raum und benehmen sich so, dass der Betrachter den Eindruck gewinnen kann, das wichtige Ereignis müsse noch folgen. (Es sollte bedacht werden, dass Seminarteilnehmer dazu neigen, sich wie Schüler zu benehmen. Es sind dies: (muss noch erarbeitet werden).
Zwei bis drei Personen sind in irgendeiner Art besonders wahrnehmbar:
1. Der Geschäftsführer, von dem die Zuschauer aber noch nicht wissen können, dass er der Geschäftsführer ist.
2. Der Seminarleiter, von dem die Zuschauer ebenfalls noch nicht wissen können, dass er der Seminarleiter ist.
3. Eine dritte Person, von der die Zuschauer ahnen, dass sie die dritte Person ist.
Anders ausgedrückt: Die Namensschildchen sind noch nicht verteilt. Die Namensschildchen werden wahrscheinlich auch nicht verteilt. Der Geschäftsführer zeigt durch sein Verhalten die von ihm angestrebte dominierende Rolle. Der Seminarleiter macht einen skeptischen Eindruck, weil er wohl schon ahnt, was auf ihn zu kommt. Man unterhält sich, man kramt herum, man trifft Vorbereitungen. Irgendwann wird der Geschäftsführer aktiver; durch sein Verhalten drückt er aus, dass er nun ein bestimmtes Verhalten erwartet. Er zieht die Aufmerksamkeit auf sich, um den anderen Anwesenden mitzuteilen, warum sie sich hier versammelt haben. Das wissen die Anwesenden natürlich, denn deshalb sind sie ja gekommen, es stand ja in der Einladung, die eigentlich eine Dienstanweisung war. Aber aufgrund bestimmter Riten muss es halt noch mal gesagt werden. „Wir haben uns hier versammelt, um- äh -unsere Öffentlichkeitsarbeit einmal kritisch zu beleuchten." (Hier sollte schon irgendwie angedeutet werden, dass es dem GF eigentlich darum geht – ja worum eigentlich? Irgendwie wird dies nicht ganz klar.) Irgendwie geht es irgendwann los, geht weiter und hört auf.